Kennst du das? Du hast dir vorgenommen, dieses Mal ziehe ich durch, dieses Mal halte ich meine Ernährungspläne & Trainingseinheiten durch. Du planst akribisch deine Malzeiten, kaufst motiviert die Lebensmittel ein, die auf deinem Ernährungsplan stehen, kochst fleißig deine Gerichte, gehst regelmäßig zum Sport, und …. Nichts passiert. Kein Gramm Fett will dich verlassen. Vielleicht nimmst du sogar etwas zu. Oh Schreck!
Die Motivation verlässt dich langsam schleichend und ein Gefühl von Frust und Traurigkeit macht sich breit. „Warum funktioniert das nicht?! Ich mache doch alles richtig!“
Vorab eins gesagt: Meistens liegt der Fehler nicht bei uns, die Lösung aber schon. Bleib dran, ich verrate dir den entscheidenden Grund gleich.
Aber noch eine Sache.
Es kann gut sein, dass du wirklich nichts falsch machst, dass du eigentlich auf dem Papier alles richtig machst. Vielleicht hast du sogar einen Plan von einem Ernährungsberater bekommen, der (zur Abwechslung) wirklich mal Ahnung von dem hat was er tut - und TROTZDEM nimmst du einfach nicht ab.
Ich möchte dich ermutigen und dir sagen, es liegt nicht an deiner Motivation oder nötigen Disziplin. Natürlich hat uns auch mal unser innerer Schweinehund im Griff, aber das ist völlig in Ordnung.
Wenn du verstehen willst, warum du einfach nicht abnehmen kannst, reise mit mir zurück in die Steinzeit.
Warum? Weil wir da unsere Antwort finden.
Ich möchte mit einer Frage beginnen:
Was haben Säbelzahntiger und Lagerfeuer mit unserem Gewicht zu tun? Deutlich mehr als du auf den ersten Blick vielleicht vermutest!
Werfen wir einen Blick auf die besagte Steinzeit. Denn obwohl sich in der Zwischenzeit so ziemlich alles weiterentwickelt hat, ist eine Sache noch relativ gleich geblieben - unser Nervensystem.
Nun stell dir einmal vor, ein Steinzeitmensch, nennen wir ihn Urs, verlässt an einem Freitag Nachmittag seine sichere Höhle, um jagen zu gehen, damit er seine Familie mit Essen versorgen kann.
Urs ist unterwegs im Wald auf der Suche nach Abendessen. Nur leider hatte diesen Plan auch der Säbelzahntiger. In einer langen Schrecksekunde schauen sich beide direkt in die Augen. Und da ist er, der Impuls von Urs‘ Nervensystem in den sogenannten sympathischen Nervensystem Zustand zu schalten, unser Alarmmodus. Der Sympathikus hilft uns dabei in Milli Sekunden, zu entscheiden, ob wir fliehen, kämpfen oder erstarren müssen, um zu überleben. Alle Alarmhebel sind aktiviert und Urs schüttet Cortisol, unser Stresshormon und Adrenalin (was uns aufputscht und wach macht) in Mengen aus. Urs ist bereit zu kämpfen! Dagegen fährt sein Immunsystem herunter. Das wäre in seiner jetzigen Situation nur überflüssige Energie die verschwendet wird. Genauso wird seine Verdauung gestoppt. Das wäre bloß hinderlich in so einer überlebenswichtigen Situation.
Später am Lagerfeuer, zurück in seiner sicheren Höhle, berichtet er von seinem erlebten Abenteuer. Er atmet tief aus und denkt sich „Puh, das ist ja grade noch so gut gegangen.“
Was hier am Lagerfeuer passiert, ist Urs‘ Nervensystem, welches gerade wieder in den Entspannungsmodus, den parasympathischen Zustand gewechselt ist. Auch als Rest & Digest Modus bekannt. Wir fühlen uns wohl, können uns entspannen, unsere Gedanken schalten ab und wir werden zu Verdauungsweltmeistern.
Soweit so gut…
In der heutigen Welt finden wir allerdings immer mehr Säbelzahntiger Momente und immer weniger Lagerfeuer. Uns fehlen die Momente der tiefen Entspannung. Wir sind häufig im chronischen Dauerstress.
Nicht nur Arbeits- oder Alltagsstress kurbeln diesen Mechanismus an, insbesondere auch durch Crash Diäten und exzessive Trainingspläne schießen wir uns in den Dauerstressmodus.
Und das bekommt auch unser Körper zu spüren. Die Immunfunktionen werden runter geschraubt und auch, und das ist besonders wichtig zu verstehen, die Fähigkeit, richtig zu verdauuen! A) finden lebensnotwendige Entgiftungsprozesse nicht mehr statt b) nehmen wir Nährstoffe schlechter auf und c) hören wir auf Fett zu verbrennen und d) wird unser Appetit auf schnell verfügbare Lebensmittel wie Süßes oder Fast Food angekurbelt. Unser Köper (genauer gesagt das Cortisol) tut in chronischen Stress Situationen sein bestes, möglichst viel Energiereserven im Körper zu schonen.
Und dieser Schritt ist so so wichtig zu verstehen. Obwohl wir tausende Jahre später haben, befindet sich unser Körper, unser System, immer noch in dem simplen Wechselspiel zwischen Sympathikus und Parasympathikus; Aktivierung und Ruhe. Solange das gut funktioniert und wir immer wieder hin und her rutschen, ist das auch absolut kein Problem. Es zeugt eher von einer gesunden Systemantwort. Nur ist das bei den meisten von uns eben NICHT der Fall. Wir verbringen einen viel zu großen Teil unseres Tages im aktivierten Kampf oder Flucht Modus. Rest and Digest Fehlanzeige!
Ich denke du kannst dir inzwischen selbst ausmalen, dass das für deine Abnehmziele der absolute Todesstoß ist. Dieses eben beschriebene Phänomen ist mitunter DER Grund, weshalb so viele Ernährungspläne (obwohl der grundlegende Ansatz wissenschaftlich korrekt ist) nicht funktionieren. Wir sind einfach im falschen Nervensystem Modus unterwegs!
„Aber wie kann ich es schaffen wieder mehr in den paarsympathischen Zustand zu gelangen“, fragst du dich sicherlich gerade. „Mein Alltag bleibt stressig, daran kann ich nichts ändern…“ Musst du auch nicht! Es geht darum, was IN DIR vorgeht, während du diese Dinge erlebst und WIE du mir diesen Dingen umgehst.
Gesund abnehmen ist gar nicht so schwer. Der Schlüssel, um dein Nervensystem wieder zum Laufen zu kriegen und endlich gesund abzunehmen ist in 99% der Fälle viel simpler, als du vielleicht denkst!
Der Schlüssel lautet ACHTSAMKEIT! Zurück zu dir selbst finden. Einfach erstmal nur wahrnehmen was ist, um dann in einem nächsten Schritt ganz bewusst darüber zu entscheiden, wie du damit umgehen möchtest.
Meditation hilft nachweislich und sehr effektiv dabei unser Nervensystem zu beruhigen und wieder gesünder zwischen aktivierten und entspannten Nervensystem Zuständen zu wechseln.
Um wirklich effektiv und schnell Wirkung zu sehen, empfehle ich eine tägliche Meditationspraxis. Aber mindestens 2x mal die Woche solltest du dir die Zeit für deine aktive Achtsamkeitspraxis nehmen.
Wenn dir das anfangs schwer fällt, fang mit ein paar Minuten am Tag (2-3 Minuten) an, und steigere dich langsam. Übernimm dich nicht. Wichtig ist, dass du dran bleibst. Wenn du aktuell mit 2-3 Minuten täglich dran bleiben kannst, dann tu das! 2 meditierte Minuten sind 100x besser, als 20 aufgeschobene Minuten!
Versuche auch Achtsamkeit allgemein in deinen Alltag zu integrieren. Achtsames essen, achtsames Aufräumen, achtsames Arbeiten. Du wirst merken, was für einen immensen Unterschied das machen wird.
Dein Nervensystem wird sich nach und nach beruhigen und dein Körper wird endlich die überschüssigen Pfunde loslassen.
Wenn du Unterstützung dabei sucht, wie du in den richtigen Systemmodus zurückfinden kannst, wieder Vertrauen zwischen deinem Körper und dir aufbauen willst, um nachhaltig und dauerhaft abzunehmen vereinbare deine Personal Trainer Stunde www.soulbodyproject.de/buchen
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